120 Jahre MGV Eintracht Mörsch

Streifzug durch 120 Jahre Eintracht-Chorliteratur
von Herbert Baier

Streifzug durch 120 Jahre Eintracht-Chorliteratur

Der Männerchor eröffnet mit dem „Hymnus an den Gesang“, den Ruland Aysslinger ca. 1890 komponiert und getextet hat. An diesem mächtigen und tonmalerischen Chorsatz haben sich schon die Gründer der Eintracht begeistert und aufgerichtet. In ihm wird der Gesang als die Kraft und die Stärke mit Ruhm und Ehre gleichsetzt und verherrlicht. Der Gesang war für sie nach harter und oft erniedrigender Arbeit nicht nur Erholung und Entspannung, sondern machte sie auch zu selbstbewussten Persönlichkeiten, die auf ihren Verein und seine Arbeit stolz waren.

Wir springen 35 Jahre weiter und hören die romantische Tonmalerei „Die Orgel von Vineta“, die Karl Grim 1925 schuf. Er beschreibt mystisch, traurig und schön zugleich die noch immmer zu hörenden Orgelklänge der nach der Sage im Sturmhochwasser vor Usedom untergegangenen Stadt Vineta.

1929 bis 1934 schufen die „Comedian Harmonists“ einen neuen Chorsound und begeisterten die Menschen. Für diese leider durch die Judenverfolgung der Nazis viel zu schnell beendete Periode haben wir den von Willy Parten für Männerchor eingerichteten Chorsatz „Veronika, der Lenz ist da“ ausgewählt. Aus der gleichen Zeit hören sie „Das ist die Liebe der Matrosen“ aus dem Tonfilm „Bomben auf Monte Carlo“, das die Matrosenromantik anpreist. Danach bringt der Männerchor den aus Italien eingewanderten und 1961 vom Hazy Osterwald Sextett auf deutsch populär gemachten Schlager „Kriminaltango“.

Den Abschluss des 1. Männerchorblocks bildet das vom deutschen Dichter Rudolf Baumbach bereits 1882 geschaffene und von Valentin Eduard Becker vertonte „Heute ist heut’“ , das allerdings erst 1959 als Männerchor erschien.  

Der Chorus of Concord beginnt seinen Streifzug durch 120 Jahre Eintracht-Chorliteratur mit dem Tango „Oh Donna Clara“ aus dem Jahre 1930 und stellt uns danach das durch Johannes Heesters bekannt gewordene „Für eine Nacht voller Seligkeit“ vor, das 1940 erschienen ist.

Danach macht der Chorus of Concord mit uns einen Sprung in die Moderne. 1997 wurde in Wien das Musical „Tanz der Vampire“ aufgeführt, dessen Vorlage der gleichnamige Filmerfolg Polanskis aus dem Jahre 1967 war. Unvergesslich für die meisten Besucher des MusicEvent 2007 des Chorus of Concord sind die Szenen aus diesem Musical. Die Chorbearbeitung stammt von ihrem Chorleiter Frank Bollheimer. Wir hören daraus die Stücke: „Tot zu sein ist komisch“, „Draußen ist Freiheit“ und „Finale“.

Ebenfalls in seinem MusicEvent 2007 brachte der Chorus of Concord die im Gedächtnis bleibenden Szenen des Musicals „Jekyll & Hyde“ auf die Bühne, das 1990 in Houston in englischer und 1999 in Bremen in deutscher Sprache uraufgeführt wurde. Daraus hören wir die Stücke: „Fassade“, „Mädchen der Nacht“ und „Dies ist die Stunde“. Mit seinen bisherigen Musical-Aufführungen hat der Chorus of Concord erfreulicherweise eindrucksvoll die Tradition der Opern- und Operetten-Aufführungen der Eintracht bis zu den 70er Jahren fortgesetzt bzw. mit großen gesanglichen und darstellerischen Leistungen und Engagement übertroffen. Das hat und verdient überregionale Anerkennung. Welches Kind kennt nicht „Der Zauberer von Oz“ ? Gregory Maguire hat dessen geschichtliche Basis für Erwachsene erweitert. Daraus entstand das Musical „Wicked“, welches 2003 am Broadway uraufgeführt wurde und seither große Erfolge feiert und schon viele Auszeichnungen erhielt. Die deutschsprachige Erstaufführung war erst 2007 in Stuttgart und 2010 will uns der Chorus of Concord dieses hochmoderne Musical als MusicEvent darbieten. Als Kostprobe bzw. Vorgeschmack hören wir aus „Wicked – Die Hexen von Oz“ die Stücke: „Nur ein Tag“, „Wie ich bin“ und „Frei und schwerelos“.

Der Männerchor setzt das Programm mit dem in den 60 er Jahren erschienenen „Festgesang“ von Christian Siegler fort. Hier wird „Musik als heilige Kunst“ verehrt und entsprechend festlich und getragen aufgeführt. Dabei sind durchaus Leitbild – Parallelen zum „Hymnus an den Gesang“ unserer Gründerväter zu erkennen. Es folgen 2 Chöre von einem der Lieblingskomponisten unseres langjährigen und hochverehrten Chorleiters Heinz Schröder: „Liebeslied für Lu“ und „Blauer Mond“, beide von Wilhelm Heinrichs.

Da unser heutiger Chorleiter Alexej Burmistrov aus Moskau kommt, hat der Männerchor auf eigenen Wunsch auch russisches Liedgut erarbeitet. Davon kommen 3 von Siegfried Strohbach übersetzte und für Männerchor eingerichtete Chöre zu Gehör: „Wächst der Wein“, „Katjuscha“ und „Kalinka“.

Den krönenden Abschluss, gesungen von beiden Eintracht – Chören, bildet das amerikanische Kirchenlied mit irisch-schottischen Wurzeln „Amacing Grace“, das heute in unzähligen Versionen weltweit gesungen wird. Hier hören Sie eine der deutschen Versionen „Ein schöner Tag“ von Manfred Bühler und Marc Somaris, in welchem die letzte Strophe beginnt mit: „Das Lied der Freundschaft in uns klingt“. Damit dürfen wir Ihnen versprechen, dass Sie bei der Eintracht wie immer wieder ein erlebnisreiches und genussvolles Konzert mit vollem Einsatz aller Mitwirkenden erleben dürfen.

 

Ihr Herbert Baier

Am Keyboard und am Flügel begleiteten die Chöre

Ai Aoki
Stefan Fuchs

In der Pause wurden die Besucher mit kleinen
Snacks und Getränken versorgt vom Team der

Eintracht-Fastnachter 

Für die passende herbstliche Dekoration
im Vorraum und im Saal sorgten

Andrea Eich
Conny Zöller

Bilder der Veranstaltung

Fotos. Bernhard Schabe

Bericht der BNN

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Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der BNN
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