Narrenbaum und Maurerorden 2014

Traditionell läuten in Mörsch das Aufstellen des Narrenbaums und die Verleihung des Maurerordens die heiße Phase der Fastnacht ein. Die närrischen Abteilungen der Gesangvereine Bruderbund und Eintracht zeichnen mit dem Orden verdiente Fastnachter und tatkräftige Unterstützer aus, diesmal Luise Kutterer sowie Isolde und Eberhard Bücher.

Zunächst trugen die Elferräte den bunt geschmückten Baum auf den Rathausplatz, begleitet von den Durmersheimer Chaos-Gugge. Beim Aufstellen half die Feuerwehr. „Im 14. Jahr die Hex dort oben wacht, dass der Schrempp und der Hauk alles richtig macht“, meinte Michael Pustleik, Präsident der Stadtmusikanten vom Bruderbund. Eintracht-Präsident Franz Becker erläuterte den Schmuck des Baums. Ihn zieren neben Wappen eine Reihe Dinge, die Fastnachter nicht vergessen sollten oder aber um die sie nicht herumkommen, von der Maske über den Hausschlüssel und einen Kater bis hin zum Teppichklopfer für diejenigen, die gar zu spät erst wieder nach Hause finden.

 

Viola Wieland hielt die Laudatio auf die von den Stadtmusikanten geehrte Luise Kutterer, „die nicht gerne im Vordergrund steht“, aber viele Jahre im Hintergrund mithalf. Seit 1990 engagierte sie sich insbesondere für die Kostüme, aber auch bei der Vorbereitung der Prunksitzungen. Kutterer entwarf das Gänsberghexen-Kostüm und nähte viele davon selbst. Ebenso fertigte sie Outfits für Showtänze und die Vorstellung des Jahresordens und legte beim Dress der Garden mit Hand an. Auch nun im Ruhestand will sie den Stadtmusikanten mit ihrem Rat zur Seite stehen.

 

Die Eintracht zeichnete Isolde und Eberhard Bücher für ihre Verdienste um die Mörscher Fastnacht aus. „Ihre Lieblichkeit Prinzessin Isolde vom Kiosk am Rhein“ sowie „Graf Eberhard, seine Wuseligkeit“, so Präsident Franz Becker, waren von 1984 bis 1994 Pächter der närrischen Eintrachtfestung und Fastnachtsresidenz Bernhardushalle. Sie unterstützten in dieser Zeit die Prunksitzungen dort stets mit vollem Einsatz.

 

Legendär bleibt bis heute das sensationelle Mitternachtsleuten, das vom Mörscher Kirchturm erschallte. Anlässlich des 40. Geburtstags von Eberhard, nach einem Männerballetttraining wurde gemeinsam mit Pfarrer Alfons Haidlauf, und anderen Mitstreitern die Sakristei geentert – und es läutete pünktlich Sturm um Mitternacht und der Geburtstag wurde eingeläutet.

 

Die Kontakte zwischen den Fastnachtern brachen auch danach nicht ab. Die Büchers fördern die närrische Arbeit nach wie vor, so etwa bei der „Rheinnacht“ der Eintracht. Die Rheinnacht ist eine wichtige Plattform für neue, junge Musikgruppen (Newcomerbands). Sie wurde zu einem wichtigen kulturellen Baustein. Die beiden Geehrten unterstützen auch viele andere Vereine und soziale Projekte in der näheren und weiteren Umgebung. Sie haben beide gemeinsam den Mörtel geliefert, mit dem die Mörscher Fastnacht weitergemauert wurde und gemauert wird und deshalb auch den Maurerorden verdient. Und sie machen dies in der für sie selbstverständlichen Bescheidenheit – so Franz Becker abschließend und überreichte beiden Mörscher Maurerorden. (m.f.G.d.BNN)  

 

Fotos: Franz Gerstner

Laudatio zur Verleihung der Mörscher Maurerordens an die Eheleute Bücher

 

Liebe Närrinnen, liebe Narren,

Wir zeichnen heute Isolde und Eberhard Bücher für Ihre Verdienste um die Mörscher Fastnacht und ganz besonders für die Eintrachtfastnacht aus.

 Beide sind ja bekannt und dennoch lohnt es sich beide hier nochmals vorzustellen:

Zunächst: Prinzessin Isolde stets mit einem bezaubernden Blick mit viel Sonnenschein, besser bekannt als Prinzessin Isolde vom Kiosk am Rhein. 

Sie wird begleitet von seiner Wuseligkeit und ihrem Ehemann,

Graf Eberhard als internationaler Ballfänger und Wurstingenieur ist er landauf landab bekannt wie ein bunter Hund. Seine Reisen als Motoballnationaltorhüter brachten dich um nur einige Orte zu nennen nach Moskau, Kierspe im Sauerland und nach Neuburgweier und überall kennt man Dich.

 

Beide standen und stehen mit beiden Beinen im Leben und erfreuen sich gerne in der Fastnacht.

Isolde kommt aus der bekannten Fastnachtshochburg und Flößerstadt Gaggenau, wo ja eine bodenständige Fasent , wie sie dort im Murgtal genannt wird beheimatet ist,

und wie sie dort auch gelebt und gefeiert wird und genau dieses hat sie hierher mit nach Mörsch gebracht.

Kennen- und lieben gelernt haben sich – wie kann es anders sein beim Motoball – er stand im Tor – und sie dahinter –

Frühling, Sommer, Herbst und Winter
war sie nah bei ihrem Schatz, auf dem Motoballplatz

Sie hat sich im Leben nie für Motoball interessiert
aber im April da ist es passiert da hat sie im Mondenschein in Kuppenheim ein junger Mann geküßt
und nun weiß ich was sein Hobby ist

Sie hat sich im Leben nie aus Motoball was gemacht
aber er hat ihr alles beigebracht
sie kennt alle Motoballregeln und wurde obendrein
das Maskottchen vom Taifun Mörsch, seinem Verein

 

Eberhard war eher ein sportliches Wiesel und er spielte schon vor 50 Jahren Motoball und nach seiner Isolde ist dies seine große Leidenschaft.  Und er ist mit Leib und Seele Metzger und hat sich in der letzten Jahren auf das Caterer – Geschäft spezialisiert. Beide Geehrten pflegen herzliche Freundschaften – und stellt Euch vor, das geht auch heute noch ohne Facebook, Whatsup oder WKW –

Nein sie gehen offen auf uns alle zu – und das ist es, was ihre Persönlichkeiten ausmacht.

 

Man kann dies auch wissenschaftlich erklären. Das lautet dann so:

Die beiden Akteure kommunizieren mit ihren Dialogpartnern wertschätzend im Sinne eines aktiven, gestaltenden und objektiven Netzwerkarbeitsprozesses geprägt durch aktive und interaktive Elemente einer soziologischen Hintergrundphilosophie unter Beachtung der kommunikativen Fähigkeiten ihrer Dialogpartner und deren subjektiven Empfindungen zum personifizierten Individuum.

 

Uf Merscherisch – sie können mit allen schwätzen und gehen auf alle zu.

Die ersten unmittelbaren Berührungspunkte zur Eintrachtfastnacht hattet ihr in Eurer Zeit als Pächterehepaar unserer närrischen Festung und Fastnachtsresidenz – der Bernhardushalle von 1984 bis 1994. Fastnachtssitzungen mit der Eintracht hießen schon damals Stress pur. Damals wie heute ist nach der Sitzung vor der Sitzung und es kam die eigentliche Eintrachtsitzung mit Gitarrenbegleitung und viel Gesang, - von wegen DJ und so. Schunkeln und sie dauerten nochmals so lange wie die berühmt berüchtigten Eintrachtsitzungen also in der Regel bis 6 oder 7 Uhr morgens in der früh.

 

Wir waren danach kaputt – und was machte - er machte die Gaststätte um 11 Uhr wieder auf – und die war vollständig gereinigt. Ihm genügten 2 Stunden Schlaf auf der Eckbank – und so konnten wir uns pünktlich um 11.30 Uhr wieder zum Frühschoppen und Manöverkritik in der Halle einfinden. Auch Isolde stand dem in nichts nach und sie stand genau so früh in der Küche.

 

Legendär bleibt bis heute das sensationelle Mitternachtsleuten, das vom Mörscher Kirchturm erschallte und erhallte. Anlässlich deines 40. Geburtstags, nach einem Männerballetttraining wurde gemeinsam mit Pfarrer Alfons Haidlauf, unserem ehemaligen Wald- und Wiesenbischof Alfred Hilbert, unserem unvergessenen Karl Keller die Sakristei geentert – und es läutete pünktlich Sturm um Mitternacht.

 

Viele glaubten der Krieg sei ausgebrochen – und es war dein 40. Geburtstag. Für Dich war dein Geburtstag auch so was wie eine Kriegserklärung – denn in deinem Herzen – pardon – in Euren Herzen seid ihr richtig jung geblieben und manche beneiden Eure Enkel, wenn ihr gemeinsam mit der Lilly und anderen im Wohnmobil die Welt mit viel Spaß bereist.

 

Ihr habt uns in Eurer Pächterzeit auch sehr oft um die Dekoration für unsere Sitzung gekümmert und uns auch sonst mit Rat und Tat unterstützt.

Auch danach – als ihr die ehemalige Metzgerei Rastetter betrieben habt, brachen die Kontakte und Eure Mithilfe nicht ab. Ich denke dabei oft an feuchten Gespräche in der Metzgereiküche und die umfangreiche Verköstigung – oder am Fastnachtsdienstag – immer stand ein Buffet bereit – doch nicht nur für – sondern auch für alle, die kamen.

Ein besonderes Highlight war im Jahr 2002 – nach langer Diskussion über den Standort wurde das Denkmal eines Mörscher Maurers errichtet – die Vollendung verzögerte sich – warum wohl!

– es gab keine Mörscher Maurer mehr. Da hatten wir gemeinsam die zündende Idee – wir weihen das Mörscher Maurerdenkmal selbst ein.

Du hattest eine mannshohe Gipsfigur im Garten.

 – wir stellten diese Gipsfigur ausgestattet mit Sicherheitshelm und Kelle am Schmutzigen Donnerstagabend auf – weihten sie feierlich ein und zur Überraschung des damaligen OBs befand sich nun das Denkmal zur richtigen Zeit am richtigen Platz.

 

Ihr habt uns immer wieder eingeladen zum Rheinkiosk zum Fastnachterabschluss und hier ganz besonders unsere Kleinsten – unsere Eintrachtpünktchen, die ja heuer auf ihr 22-jähriges Bestehen zurückblicken können.

 

Ihr fördert unsere närrische Arbeit auch bei der „Rheinnacht mit der Eintracht“ auf alle erdenkliche Art und Weise. Dafür von hier aus auch ein Dankeschön an Euch. Die Rheinnacht ist eine wichtige Plattform für neue, junge Musikgruppen – auf neudeutsch - Newcomerbands. Sie wird zu einem wichtigen kulturellen Baustein inmitten einer sich am Horizont abzeichnenden Polderlandschaft.

 

Ihr unterstützt auch viele andere Vereine und soziale Projekte in der näheren und weiteren Umgebung. Ihr macht dies in der Euch selbstverständlichen Bescheidenheit. – Auch dafür sagen wir heute Danke.

 

Es ist uns heute eine ganz besondere Freude – Euch von der Eintracht den Mörscher Maurerorden überreichen zu dürfen. Ihr habt mit Eurer Unterstützung zwar nicht gemauert – aber ihr habt beide gemeinsam den Mörtel geliefert, mit dem die Mörscher Fastnacht weitergemauert wurde und gemauert wird. Und hier ganz besonders die Eintrachtfastnacht und habt damit auch gemeinsam den Mörscher Maurerorden 2014 verdient.

Wir sagen danke und herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung. 

 

Auf unsere Isolde und Eberhard ein dreifach donnerndes Helau

 

Fotos: Franz Gerstner

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